Wie Threat informed Defense TiD den Mittelstand widerstandsfähiger macht
Cyberangriffe treffen mittelständische Unternehmen gezielt und mit spürbaren Folgen, von Produktionsstillständen bis zu Reputationsschäden. Häufig fehlen Zeit, Personal und Budget, dazu kommt eine unübersichtliche Tool Landschaft. Wer Resilienz erreichen will, braucht einen klaren Kompass und messbare Prioritäten statt punktueller Einzelmaßnahmen.
Rechtlicher Rahmen und Management Verantwortung
Geschäftsleitungen sind verpflichtet, angemessene Vorkehrungen zu treffen, um Risiken früh zu erkennen und Schäden abzuwenden. In der Praxis heißt das, ein wirksames Informationssicherheits Management aufzubauen, das Prävention, Erkennung und Reaktion umfasst. In der EU schärfen Vorgaben wie das NIS2 Umsetzungsgesetz die Anforderungen an Risikomanagement, Meldewege und Verantwortlichkeit der Leitungsebene. Für den Mittelstand bedeutet das, Security Entscheidungen nachvollziehbar zu dokumentieren und regelmäßig auf Wirksamkeit zu prüfen.
Was TiD leistet
Threat informed Defense verbindet reale Angreifertechniken mit der eigenen Lage im Unternehmen. Anstatt generisch zu härten, priorisiert TiD genau jene Taktiken und Techniken, die für Branche und Umfeld relevant sind. Ergebnis ist eine Roadmap mit Maßnahmen, die sich testen und belegen lassen. Security wird dadurch planbar, messbar und für die Geschäftsleitung steuerbar.
TiD in drei Schritten
Schritt 1, Analyse
Ausgangslage, Standorte, Lieferketten und Geschäftsprozesse werden mit öffentlich verfügbaren Erkenntnissen zu Tätergruppen abgeglichen. Die Einordnung nach dem MITRE ATT&CK Rahmen schafft ein gemeinsames Vokabular. Eine Heatmap macht sichtbar, welche Taktiken und Techniken in Ihrem Kontext am wahrscheinlichsten sind.
Schritt 2, Maßnahmen
Aus der Heatmap entstehen priorisierte Gegenmaßnahmen pro Technik, etwa Härtung, Identitätsschutz, Netzwerk Trennung, Protokollierung und Alarmierung. Wichtig ist der Abgleich mit der Realität im Unternehmen, was ist bereits umgesetzt, was läuft, was fehlt. Das Ergebnis ist ein abgestimmter Maßnahmenplan mit Verantwortlichkeiten, Aufwand und Zielterminen.
Schritt 3, Wirksamkeit
Jede Maßnahme erhält einen Nachweis der Wirkung. Das Spektrum reicht von Konfigurations Checks über Angriffs Simulationen bis zu Penetrationstests und Red Team Übungen. Tests werden passend zum Reifegrad gewählt, zuerst schmal und zielgerichtet, später umfassend. So entsteht ein kontinuierlicher Verbesserungs Zyklus.
Kennzahlen, die zählen
- Abdeckungsgrad pro Technik wie viele identifizierte Taktiken und Techniken sind mit Kontrollen hinterlegt
- Mean Time to Detect und Mean Time to Respond, gemessen über Übungen und echte Vorfälle
- Patch und Härtungs Quote für zentrale Plattformen
- Signal zu Rauschen Verhältnis in der Erkennung, reduziert Fehlalarme und schafft Kapazität
- Recovery Zeit und Daten Wiederherstellbarkeit aus Übungen für Backup und Wiederanlauf
Rollen und Zusammenarbeit
TiD ist kein reines IT Thema. Notwendig sind klare Rollen in Fachbereichen, Einkauf, Recht, Kommunikation und Führung. Sicherheits Bewusstsein, Krisen Handbuch und regelmäßige Übungen gehören ebenso dazu wie technische Kontrollen. Nur so lassen sich Entscheidungen im Ernstfall schnell und abgestimmt treffen.
Quick Wins in 90 Tagen
- Priorisierte Schließung der größten Lücken aus der Heatmap
- Stärkung von Identitäten, MFA mit Phishing Schutz, privilegierte Zugriffe minimieren
- Segmentierung mit klaren Zonen, kritische Systeme aus dem direkten Zugriff nehmen
- Standardisierte Protokollierung und Alarme für wenige wichtigste Ereignisse
- Trockenübung, Erstreaktion bei Ransomware, inklusive Kommunikations Vorlage
- Überprüfung der Wiederherstellbarkeit, isolierte Backups, regelmäßige Restore Tests
Fazit
Threat informed Defense gibt dem Mittelstand eine pragmatische Methode, die eigene Lage zu verstehen, das Richtige zuerst zu tun und die Wirkung nachzuweisen. So wird Sicherheit zum belastbaren Beitrag für Betriebsfähigkeit und Wachstum.

